Die Hütte im Wald
Heimatlos zogen wir fort,
immer an einen anderen Ort,
heute hier und morgen dort,
orientierten uns stets nach Nord,
so begann die Reise.
Farbenfroh in großer Runde
Tönten Lieder aus dem Munde.
Alle geeint in unserm Bunde
vernahmen wir die frohe Kunde
ganz auf diese Weise:
Mit der Hilfe vom DRK
Fanden wir, was verloren war.
Still und heimlich lag sie da,
kaum jemand ihr Inneres sah.
Die Hütte in der Waldesschneise.
Die Hütte war dreckig und verstaubt,
das hat uns fast den Atem geraubt.
Doch dann haben wir sie umgebaut.
Nun ist alles sicher und verstaut,
erstrahlt auf ihre Weise.
Und hört man in den Wald hinein,
hört man lautes Jubelschreien
von den Menschen die da seien
Pfadfinder, ob groß, ob klein,
angekommen nach langer Reise.
Alles hat seine Zeit -
Unser Raum in der Kirche hatte schon eine lange Zeit hinter sich, sodass die Zeit bereits einige Spuren hinterlassen hatte. Die Zeit unseres alten Raumes war vorbei und es wurde Zeit für eine Veränderung, eine komplette Erneuerung. Um Platz für das Neue zu schaffen, musste das Alte erst einmal fort. So kam es, dass wir am ersten Tag unsere Krypta als auch den Keller aus räumten. Etliche Sachen waren nicht mehr zu gebrauchen oder kaputt, so dass wir uns in den kommenden Tagen ihrer entledigten. Die Sachen, für die wir noch Verwendung hatten, wurden für die Bauarbeiten an einem anderen Ort zwischengelagert. Da die Wand in der Krypta neu gestrichen werden sollte und ein Teil dieser Wand mit Holz verkleidet war, mussten wir die Holzverkleidung abreißen, weil wir einen einheitlichen Raum haben wollten. Die Wand dahinter musste jedoch stark erneuert werden, weshalb wir nicht nur Farbe, sondern auch eine Tonne Putz und einige andere Materialen vom Baumarkt besorgen mussten. So endete der erste Tag.
Am zweiten Tag fingen wir an die Wand zu verputzen. Alte Sachen wurden entsorgt, Neue gekauft und teils auch aufgebaut. Einige Sachen haben wir selber aus Ästen und gesägten Baumstämmen gebaut. So haben wir eine neue Garderobe gebaut und die Arbeit an unserem Lichtast begonnen. Am Abend ging es noch zum Baden in die Tonkuhle und zum Abendbrot gab es Hot Dogs. So endete der zweite Tag.
Am nächsten Tag waren die Meisten noch vom Vortag sehr geschafft. Die Motivation litt etwas, aber die Arbeiten gingen weiter. In der kommenden Woche wurde die Krypta weiterhin verputzt. Weil man währenddessen nichts in dem Raum tun konnte, wurde weiter am Regal gearbeitet und der Keller wurde aufgeräumt, mit neuen Regalen bestückt und neu sortiert.
Nach etwa acht Tagen war der Keller und das Lager endlich fertig und in der Krypta konnte gestrichen werden. Damit die Wände nicht so leer aussehen, haben wir eine Landschaft vorgezeichnet, die dem Raum etwas Leben einhauchen sollte. Während unten gemalt wurde, wurde unser Tisch erneuert und eine Weltkarte auf die Tischplatte angebracht. Am letzten Tag wurde die Wand fertig gemalt, die neuen Regale und Schränke aufgebaut, der Raum wurde fertig eingerichtet und der Lichtast an die Decke gehängt. Zum Abschluss gab es dann für alle Pudding, als Belohnung für die harte Arbeit.
Alles hat seine Zeit -
Nach 13 Tagen harter Arbeit hatten wir es geschafft und die Zeit, für unseren Raum von neuem zu erstrahlen, war gekommen.
Ein rauer Wind weht von der See und hat drei verschiedene Handelsschiffe bis an die Küste der Insel Ammenhausen getragen. Durch den Sturm wurden die Schiffe vom Bug bis zum Heck vollkommen zerstört und die Händler scheinen hoffnungslos verloren. Um ihr Überleben zu sichern müssen sie auf der Insel eine neue Heimat aufbauen und zu Siedlern werden. Doch es lauern viele Gefahren. Die Einwohner der Insel mögen den Gestrandeten vielleicht helfen, aber der umherlaufende Räuber tut es sicher nicht. Deshalb sollte man sich beeilen, möglichst schnell seine neuen Siedlungen und Städte mit den erbeuteten Ressourcen fertigzustellen, denn die anderen Händler mögen vielleicht nicht ganz so edlen Gemüts sein.
Unser diesjähriges Pfingstlager fand unter dem Motto „Die Siedler von Catan“ bei einem weit entfernten Dorf namens Ammenhausen auf einer wunderschönen Wiese statt. Am Anfang des Lagers kamen 90 kleine wie auch große Pfadfinder in einer Altersspanne von 7-30 Jahren aus ganz Norddeutschland angereist. Nach einer erholsamen Nacht startete das Geländespiel und zog sich über den ganzen Tag. Groß und Klein hatten Spaß während des Spiels und es konnten alle am Abend sehr gut einschlafen. Am nächsten Tag haben wir in Kleingruppen (6-10 Personen) unser Mittagessen über einem Feuer selber zubereitet und verspeist. Am Abend wurde ein „Bunter Abend“ gefeiert bei dem wir alle gesungen, Chai getrunken und beisammengesessen haben. Der darauffolgende Tag begann mit einer leckeren Portion Pams (Pams ist eine Pampe aus Haferflocken, Kirschen, Joghurt, Milch, Äpfeln, Schokolade und Bananen). Nach diesem reichhaltigen Frühstück starteten wir in unsere Gilden. Es gab eine Spielgilde, eine Kochgilde, eine Specksteingilde und eine Knotengilde (Gilden sind Gruppen, die für die anderen etwas anbieten). Wir hatten strahlenden Sonnenschein. Am letzten Tag wurden alle Zelte abgebaut und eingepackt, wir verabschiedeten uns alle voneinander und gingen unsere Wege.
Sion und Pati
CPD - Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands e.V., Stamm Ulrich von Hutten
„Allzeit bereit!“ Dieses Motto der Pfadfinder in der Paul-Gerhardt-Gemeinde wird auch als Lied gerne gesungen. Gegrüßt wird mit „Gut Pfad!“ Ist Pfadfinder sein heute noch „cool“?
Das ist die Antwort: „Pfadfinder - was sonst? Zelten, Feuer machen, Singen, Spielen, Schnitzen, draußen unterwegs sein, Natur und Gemeinschaft erleben, neue Freunde finden: Schon seit über hundert Jahren gibt es die Pfadfinder, inzwischen die größte Jugendbewegung der Welt - und seit vierzig Jahren existiert unsere Gruppe in Hildesheim.“ Tammo Kunnert ist Stammesführer und Gruppenleiter. Er ist 20 Jahre alt und Pfadfinder, seit er 12 ist. „Zurzeit haben wir eine Jugendgruppe mit 12 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 8 und 16 Jahren, die sich regelmäßig donnerstags von 17 bis 19 Uhr in der Krypta trifft. Nach den Sommerferien wollen wir zwei neue Gruppen für Kinder im Alter ab 7 bzw. 10 Jahren eröffnen: eine „Meute“ für 7- bis 10-jährige, die etwas spielerischer ist und eine „Sippe“ ab 12 Jahren, in der Pfadfinderarbeit und Verantwortung mehr in den Vordergrund treten.“ Sipplinge tragen ein graues Hemd mit blauem Halstuch, in der Meute wird ein grünes Halstuch getragen. Und wie ist das genau mit den Gruppen? „Die Sippe baut auf der Meute auf. Eine Gruppe ist eine Sippe oder Meute mit ihrem Leiter oder ihrer Leiterin, der Stamm umfasst alle Gruppen unserer Kirchengemeinde und heißt ‚Stamm Ulrich von Hutten‘. Wer in die Gruppe aufgenommen werden will, muss eine Aufgabe erfüllen. Danach bekommt man das blaue bzw. grüne Halstuch. Ein- bis zweimal im Monat geht die ganze Gruppe „auf Fahrt“. Gefahren wird mit dem Zug, und es wird im Wald gewandert und im Zelt geschlafen. Alles Nötige wird mitgenommen: Zelte, Sachen zum Essen, Schlafen, Überleben. Die Pfadfinder sind bei den Förstern gerne gesehen. Sie wissen, wie man sich im Wald richtig verhält, vergraben ihre Kohlen und hinterlassen keinen Müll. Das Zelt ist für 8 Personen und besteht aus mehreren Bahnen, die abgetrennt werden können. Eine Bahn wiegt 3 kg. Auf Fahrt haben die Kinder teilweise ihre eigenen „Fahrtennamen“.
Was sagen die Kinder, warum sie bei den Pfadfindern sind? Christopher (Fahrtenname: schildi) hat Spaß am Spiele spielen, Wandern und der Natur. Elias (Fahrtenname: katze) möchte Spaß haben und viel erleben. Patrick (Fahrtenname: pati): hat ein neues Hobby gesucht und mag Gemeinschaft und Spaß. Victor wollte schon immer das Pfadfinderleben ausprobieren. Chris wiederum wandert gern und mag Spaß. Die beiden Mädchen Miriam und Veronika legen Wert auf Spaß, die Gemeinschaft und die Freunde, mit denen sie gerne draußen sind. Miriam hat auch ein Lieblingsgericht, das es auf Fahrt gibt: „Pamps“, ein Gericht aus Haferflocken, Äpfeln, Bananen, Joghurt, Kirschen und Schokolade. Und was machen die Kinder am liebsten? Zelten, wandern, spielen, auf Fahrt gehen, kochen auf Fahrt, singen, rausgehen, den Glauben vertiefen, toben.
„Wenn wir unsere Kluft anhaben“, sagt Tammo, „achten wir auf uns. Wir leben genügsam, sind höflich, teilen und haben eine Streitkultur. Alkohol und Nikotin sind beim CPD verpönt, und wir legen Wert auf Traditionen und gutes Benehmen. Es gibt sogar ein eigenes Pfadfinder-Gesetz. Bei uns werden die Kinder so akzeptiert wie sie sind und können ihre Persönlichkeit zeigen. Die Pfadfinderschaft ist auf Freundschaft aufgebaut. Die Älteren kümmern sich um die Jüngeren. Unser Motto „Allzeit bereit“ bedeutet: Bereit sein zum Helfen und zur Freundlichkeit. Und der Gruß „Gut Pfad“ bedeutet „Hab einen guten Weg“. Vor dem Essen singen wir immer an, dann wird gegessen, am Ende ist Absingen.“ Es gibt übrigens auf Fahrt keine Fertiggerichte, sondern das Essen wird selbst zubereitet. Morgens gibt es Brot oder Müsli, abends Reis oder Nudeln mit Gemüse, vielleicht mal Würstchen, das Ganze ergänzt durch Kräuter aus der Natur. Beim Wandern gibt es immer eine Abendandacht. Es werden christliche Lieder und Pfadfinderlieder gesungen. „Wir haben Kerzen oder Fackeln, das reicht“, sagt Tammo. Jeder von uns könnte Feuer machen, auch wenn es nass ist. Meine Freunde sagen zu mir: ‚Wenn die Welt untergeht, dann kommen wir zu dir, Tammo‘“.
Was kostet denn die Mitgliedschaft bei den Pfadfindern?
„Pro Jahr 25 Euro, dazu ein Euro pro Monat in die Gruppenkasse und eine kleine Gebühr für das Essen auf Fahrt. Von der Gemeinde bekommen wir noch Zuschüsse.“ Ich frage Tammo, warum er Pfadfinderarbeit macht. „Weil ich in der Pfadfinderschaft gut Ideen umsetzen und vernünftig helfen kann. Die Freude, die alle haben, ist das beste Feedback für mich“. Hat er einen Wunsch für seine Pfadfinderarbeit? „Ich möchte lange genug in Hildesheim bleiben, um zu sehen, wie mein Stamm wächst!“
Marianne Bauer
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